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Die internationalen Lehraktivitäten der Soto-Zen-Schule begannen im Jahre 1967, als Taisen Deshimaru Programme mit Schwerpunkt auf Zazen in verschiedenen europäischen Ländern einführte. Ausgangspunkt seiner Aktivitäten war Frankreich, wo die Verwaltung der europäischen Soto-Zen Niederlassung im Bukkokuzenji-Tempel in Paris gegründet wurde. Er wurde zum ersten kaikyo-sokan (“Verantwortlicher des Soto-Zen”, die heutige Bezeichnung lautet: kokusai-fukyo-sokan) ernannt und bildete zahlreiche Schüler aus. Nach seinem Tod 1982 setzte ein Teil seiner Schüler ihre Aktivitäten an der von Taisen Deshimaru gegründeten "Association Zen Internationale“ (AZI, Internationale Zen-Vereinigung) fort. Einige handelten unabhängig und suchten sich einen neuen Meister in Japan, wobei manche mehrere Jahre dort verbrachten. Andere wiederum bildeten sich in amerikanischen Zen-Zentren aus und gründeten eigene Zen-Dojo in Europa.
In den 40 Jahren seit Beginn der Soto-Zen-Aktivitäten in Europa kam es zu Abweichungen von der authentischen Lehre, was schließlich zu einer Neugründung der Soto-Zen-Niederlassung in Europa führte. Lokale Zen-Meister, die sich ganz dem wahren Dharma widmen, arbeiten heute im Einvernehmen miteinander, um die Lehren unserer beiden Gründer mit Schwerpunkt auf Zazen zu verbreiten.
Die mehr als 300 Einrichtungen des Soto-Zen in Europa umfassen Tempel, in denen man an Exerzitien teilnehmen kann, und Zen-Dojos, in denen mehr als 400 beim Soto-Zen registrierte Mönche und Nonnen aktiv tätig sind. Das europäische Büro des Soto-Zen-Buddhismus erfüllt eine Reihe von Funktionen, um den Austausch zwischen Tempeln und Zen-Dojos zu fördern. So führen wir zum Beispiel Seminare und Konferenzen durch, stellen Lehrmaterial zusammen und finanzieren Vorträge und Dharma-Predigten.
Die starke Ausdehnung im Ausland und die weltweite Akzeptanz der Lehren unserer beiden Gründer werden vermutlich auch in Zukunft andauern. In keiner anderen japanischen buddhistischen Schule ist ein ähnliches Phänomen zu beobachten. Dies zeugt von der universalen Natur der Lehren unserer beiden Gründer. Die Soto-Zen-Schule leistet mit ihren internationalen Lehraktivitäten einen wesentlichen Beitrag zum gegenseitigen Austausch zwischen Japan und der übrigen Welt.
Auch wenn eine religiöse Gruppe weltweit tätig ist, falls ihre Lehraktivitäten nachlassen oder das Publikum fehlt, ist sie zum Rückfall oder Stillstand verurteilt. Die Geschichte hat gezeigt, dass z.B. in einem Schmelztiegel der Rassen wie den Vereinigten Staaten Kirchen oder Tempel, die ganz spezifische Einwanderergruppen ansprechen, dahinschwinden, sobald die Anzahl dieser Einwanderer abnimmt. Treffen neue ethnische Gruppen von Immigrantenein, gründen diese ihre eigenen Kirchen und Tempel.
Voraussichtlich wird die japanische Bevölkerung in einigen Jahrzehnten unter 100 Millionen Personen absinken. Dieses führt zu einer Reduktion der Anzahl der Personen, die im Soto-Zen unterrichtet werden. Das bedeutet für alle Tempel im Land auch eine Reduktion der Gemeindemitglieder. Die globale Verbreitung unserer Lehren lehrt uns viel darüber, wie wir die Unterrichtung zu Hause verbessern können.
2017 gedachten wir des fünfzigsten Jahrestages des Beginns der Mission von Meister Deshimaru in Europa. Deswegen wurden die Veranstaltungen zum fünfzigsten Jahrestag der Aktivitäten des Soto-Zen in Europa am zwölften und dreizehnten Mai 2017 im Zen-Tempel „La Gendronniere“ in Frankreich abgehalten. Weiterhin werden wir in drei Jahren, im Jahr 2027, den sechzigsten Jahrestag des Beginns der Mission von Meister Deshimaru in Europa würdigend feiern.
Gruppenfoto des fünfzigsten Jahrestages der Mission von Meister Deshimarus Mission in Europa
In diesem Zusammenhang wollen wir alles in unserer Macht stehende versuchen, Zazen zu empfehlen und zwar nicht allein als sitzende Meditation, sondern als Religion. In Japan sind buddhistische Zeremonie so sehr alltäglich geworden, dass einige Menschen sie skeptisch betrachten. Auf der anderen Seite haben Europäer ein größeres Bedürfnis für Zeremonien entwickelt, die sie als etwas erfrischend Anderes betrachten. Aus diesem Grund beabsichtigen wir, den normalen Gläubigen die Natur der Zeremonien unterrichtend näher zu bringen. Das wird sich darauf stützen müssen, die europäischen Kokusai-fukyoshi und Kyoshi stärker einzubinden und zusammen breitere und tiefere Aktivitäten zu entwickeln.
Die Soto-Zen-Aktivitäten finden heutzutage je nach Region unter verschiedenen Bedingungen statt. Es müssen deshalb Methoden und Programme entwickelt werden, die die Unterschiede in Kultur, Sitten und Denkweise angemessen berücksichtigen.
Die wachsende weltweite Anerkennung des Soto-Zen lässt keinen Zweifel an der Universalität der Lehren unserer beiden Gründer. Um das wechselseitige Verständnis regionaler Besonderheiten zu fördern, ist ein globaler Austausch über diese Lehren unentbehrlich. Dies wird uns helfen, zahlreiche neue Themen zu entdecken und diese auf die lokalen Bedingungen zu übertragen.
In diesem Sinne ist der Dialog zwischen den Religionen unverzichtbar und der interreligiöse Austausch findet bereits statt. Dennoch bleiben ethnische und religiöse Differenzen eine Quelle von Konflikten, wie das Palästinaproblem zeigt. Gegenseitiges Verständnis basierend auf dem Austausch zwischen Religionen kann größeres Vertrauen schaffen und zum Weltfrieden beitragen.
Priester und Laien müssen heutzutage Hand in Hand für die Verbreitung des Buddhismus und die Förderung des Weltfriedens arbeiten. Dies ist entscheidend für Gegenwart und Zukunft. Als traditionelle Religion ist es unsere Pflicht, an dieser Aufgabe zu mitzuwirken. Wir sind uns dieser Pflicht bewusst.
Teilnehmer des Soto Zen Seminar in Europa